30. Juni 2015

Ein versöhnlicher Abschluss

Nach unserem letzten Post hatten wir zwei Tage lang nur Wolken, Nebel und Regen. Trotzdem haben wir natürlich nicht in der Wohnung gehockt, sondern sind losgezogen, um die Lofoten zu erkunden.

Vorgestern sind wir die Kaiserroute abgefahren, eine ca. 220km lange Strecke, die dem deutschen Kaiser Wilhelm II gewidmet ist. Leider war das meiste auf Grund des schlechten Wetters nicht so spektakulär, wie es wohl hätte sein können.

Austnesfjord und Kirche von Sildpollnes
Wunderschöner einsamer Strand am Ende der Kaiserroute
Am gestrigen Tag beschlossen wir, trotz Wolken und Nebel eine kleine Wanderung zu machen, um endlich mal wieder etwas Bewegung zu bekommen. Leider verlief diese dann auch die ganze Zeit im Nieselregen.

Es gibt kein schlechtes Wetter, wenn man die richtige Ausrüstung hat :-)
Kurz falsch abgebogen, schon waren wir im verwunschenen Wald...
Puh, wieder auf dem richtigen Pfad!
Panorama zum Abschluss der Wanderung
Aber weil wir nie die Hoffnung aufgegeben haben, wurde es heute (also eigentlich gestern) endlich besser. Ab 4Uhr morgens war blauer Himmel und Sonnenschein. So quälten wir uns (für unsere Verhältnisse) früh aus dem Bett und fuhren zu einer Wanderung zum Finnsæterkollen, einem Berg auf der Insel Hadseløya, die genau genommen nicht mehr zu den Lofoten gehört, sondern zu den Vesterålen. Doch mit jedem Kilometer wurden die Wolken wieder dicker. Aber wir ließen uns nicht beirren und starteten trotzdem zur geplanten Tour. Im Nieselregen gestartet wurden wir jedoch ab der Mitte mit Sonnenschein belohnt. Die phantastische Aussicht von oben versöhnte uns letztlich wieder für die vergangenen Regentage.

Beim Auto sind wir gestartet
Das Ziel immer vor Augen
Und so laufen und laufen und laufen wir
Stets begleitet von unseren Freunden und ihren "Tretminen"
Mit jedem Höhenmeter werden Wetter und Aussicht besser
Und immer weiterlaufen...
Kurze Photopause :-)
Spektakulärer Blick auf die Lofoten vom Gipfel
Und das ganze wieder runter :-)
Und weil wir gar nicht genug kriegen konnten von dem schönen Wetter, sind wir nach dem Abendessen noch mal losgefahren, um die Mitternachtssonne für euch einzufangen.

Sonnenstand um 00:34
Pseudo-Sonnenuntergang genau im Norden
Lustige Schattenspiele
Um 01:11 mit Sonnenbrille cruisen :-)
So, genug geschwafelt, wir müssen ins Bett! :-)

Nachtrag: Heute geht's abends auf die Hurtigruten in Richtung Nordkap. Die Fahrt dauert knapp zwei Tage, so dass wir uns wahrscheinlich erst wieder vom Nordkap melden werden.

27. Juni 2015

Die zweite Niederlage

Wie versprochen gibt's nun den Bericht über unsere gestrige Tour in den Westen der Lofoten.

Als wir morgens aufbrachen, waren die Wolken zwar nicht mehr ganz so beängstigend wie die Tage davor, jedoch war von Sonnenschein weit und breit noch nichts zu sehen. Wir beschlossen, bis zum Westzipfel in das kleine Fischerdorf Å zu fahren. Auf dem Weg dorthin kamen wir an unzähligen Stellen vorbei, an denen riesige Mengen Fisch zum Trocknen aufgehängt wurden.

Blick auf Å
Getrocknete Fische
Ratet, was das sein könnte... falsch, es sind Fischköpfe
Nachdem wir uns Fischsuppe und Fischburger zum Mittag gegönnt hatten, wurde das Wetter deutlich besser und wir beschlossen, die Wanderung hoch zum Reinebringen zu wagen. Im Wanderführer wird der Weg als "steil und steinig" beschrieben. Das trifft es zwar schon, es ist aber viel schlimmer, als man denkt. Anfangs ist es ein schmaler, steiler Pfad über Geröll und Baumwurzeln, später ist es größtenteils ausgesetzte, ungesicherte Kletterei über teils nasse, rutschige Felsbrocken. Als wir 2/3 der Strecke geschafft hatten, wurde der "Weg" derartig dubios, dass wir nach einigen Hin und Her beschlossen abzubrechen. Der Abstieg gestaltete sich dann noch schwieriger als der Aufstieg. Die meiste Zeit krabbelten wir im Krebsgang vorsichtig die Felsen runter. Als wir wieder unten waren, brach die Wolkendecke komplett auf und die Sonne kam raus. Das war mehr als nur ärgerlich, aber Sicherheit geht vor. Wir haben schließlich noch viel vor uns. :-) Da wir also mal wieder kurz vorm Ende gekniffen haben, können wir euch nur weniger spektakuläre Bilder zeigen. Die wirklich coolen mit Blick vom Gipfel gibt's zum Beispiel hier.

Ungefährer Verlauf des Aufstiegs
So sah der Weg an den einfachsten Stellen aus
Blick auf die "unspektakuläre" Seite
Nach dieser zweiten Niederlage beschlossen wir, es ruhiger angehen zu lassen und uns die Sandstrände im Westen der Lofoten anzuschauen. So machten wir also auf dem Weg zu unserer Ferienwohnung in Kabelvåg mehrer Abstecher zu im Reiseführer angepriesenen Orten.

Nur diese Brücken verbinden Flakstad mit dem Rest der Welt
Strand von Ramberg
Endlich Sonne!!! :-)
Krasse Steilwände zum Teil noch mit Schnee bedeckt
Nusfjord am Ende der Welt
Schöne Ausblicke überall
Strand von Haukland
Sonnenstand gegen 23Uhr
Idylle pur
Strand von Uttakleiv
Auch Daniel versucht sich am Hüpfen :-)
Einfach nur genießen!
Gegen Mitternacht waren wir in unserer neuen Wohnung und gegen 3Uhr morgens im Bett. Heute wollen wir uns den Osten anschauen. Leider sieht es draußen schon wieder sehr trüb aus. Allerdings haben wir schon gelernt, dass das Wetter hier sehr örtlich beschränkt sein kann. Vielleicht ist es andernorts ja schon wieder schön. Wir halten euch auf dem Laufenden. :-)

Was bisher geschah...


Ja, ihr seht richtig. Wir sind bis jetzt (genauer gesagt bis gestern) bereits 100 Stunden Auto gefahren und über 6.000km weit gekommen. Und an der Durchschnittsgeschwindigkeit von 61km/h erkennt man auch sofort, dass man in Norwegen nicht besonders schnell fahren darf.

Aber zurück zum Thema: seit dem letzten Blog ist viel passiert, das meiste bei recht schlechtem Wetter. Daher gibt's leider keinen schönen Landschaftsaufnahmen. Sorry. :-(

Den zweiten Tag in Bodø haben wir genutzt, um uns Kjerringøy anzusehen, ein nahe gelegenes, hübsches Fischerdorf, das früher mal ein bedeutender Handelshafen war, der inzwischen zu einem Museum umgebaut wurde.

Altes Speicherhaus
Neuer Hafen mit bunten Bootshäusern
Kirche von Kjerringøy - da wurde das Wetter kurzzeitig gut
Als am darauffolgenden Tag dunkle Wolken aufzogen, beschlossen wir, nicht direkt mit der Fähre auf die Lofoten zu fahren, sondern via Straße über Narvik, in der Hoffnung, weiter im Norden auf besseres Wetter zu treffen. Doch weit gefehlt, wir fuhren stundenlang durch Nebel und Regen. So beschlossen wir auf halber Strecke, doch mit der Fähre auf die Lofoten überzusetzen. Dort angekommen, war das Wetter leider teilweise noch schlechter. Die Wolken hingen so tief, dass man fast glaubte, sie berühren zu können. Nirgends waren die Berggipfel auch nur zu erahnen. So fuhren wir ein wenig betrübt auf den Campingplatz und hofften das Beste für die nächsten Tage. Dort bekamen wir durch Glück eine große Hütte (samt WC/Dusche) fast zum Preis einer kleinen. :-)

Mega-Hütte
Düster und verregnet begann auch unser zweiter Tag auf den Lofoten. Darum entschieden wir uns für "Indoor-Aktivitäten" - das Wikingermuseum in Borg und die Lofotkathedrale in Kabelvåg.

Altes Wikinger-Häuptlingshaus
Nachgebautes Wikingerschiff - ja, die Wolken hingen so tief
Gimli könnte nicht finsterer schauen ;-)
Ritter mit Schwert und Schild - man beachte das passende Schuhwerk
Lofotkathedrale - eine der größten Holzkirchen des Landes
Doch dann abends auf dem Weg zum nächsten Campingplatz riss die Wolkendecke stellenweise auf und wir schöpften wieder neue Hoffnung.


Heute wurde das Wetter tatsächlich im Laufe des Tages besser. Wir haben das sofort genutzt und fast den gesamten Westen der Lofoten erkundet. Erst gegen Mitternacht kamen wir in unserem neuen Domizil in Kabelvåg an. Da es jetzt bereits 2:52Uhr ist, müssen wir euch mit dem Bericht über den heutigen Tag auf morgen vertrösten. Auch wenn's immer hell ist, ein bisschen schlafen müssen wir trotzdem. ;-) Aber wir schreiben den nächsten Post sofort, nachdem wir aufgestanden sind. Also irgendwann gegen mittags... :-) Gute Nacht!

23. Juni 2015

Man kann sie schon sehen...

... die Lofoten-Bergkette... links ganz klein im Hintergrund... aber man kann sie schon sehen!!! :-)

Das ist übrigens im wahrsten Sinne des Wortes die Mitternachtssonne

22. Juni 2015

Entlang der "Wespentaille" Norwegens nach Bodø

Eigentlich dachten wir, die Fahrt entlang der sogenannten "Wespentaille" Norwegens wäre ein notwendiges Übel, um in Richtung Lofoten zu kommen. Doch dann entdeckten wir die Kystriksveien, eine wunderschöne Landstraße entlang der norwegischen Atlantikküste. Von Namsos aus schlengelt sich die Rv17 bis hoch nach Bodø, unterbrochen durch 7 Fähren. So verbrachten wir also zwar die letzten Tage meistens im Auto, es war aber trotzdem nie langweilig. Im Gegenteil, wir kamen oftmals aus dem Photographieren nicht mehr raus.

Nachdem wir Trondheim verlassen hatten, ging's erst mal nach Namsos, bevor wir auf besagte Küstenstraße kamen. Dort schrubbten wir noch so viele Kilometer wie möglich. Als wir abends kurz nach 21Uhr auf dem Campingplatz ankamen, war immer noch heller Sonnenschein. So beschlossen wir, keine Hütte zu nehmen, sondern unser neues Zelt einzuweihen. Aber davon haben wir ja bereits berichtet.

Schöne Ausblicke überall
1,5h Wartezeit auf die Fähre - aber bei super Wetter und Aussicht
Nudelsuppe aus dem "Hundenapf" - danke an Elli & Basti für die Leihgabe ;-)
Am zweiten Tag der Fahrt unterbrachen wir unsere Fahrt für eine kurze Wanderung zum Loch im Torghatten. Was zunächst komisch bis unspektakulär klingt, erwies sich dann jedoch als wunderschön und absolut empfehlenswert. Das Loch ist riesengroß und geht durch den kompletten Berg hindurch. Da der Berg auf einer Insel liegt, hat man auf beiden Seiten phantastische Ausblicke auf's Meer. Abends landeten wir auf einem Campingplatz (fast) direkt am Polarkreis. Und weil es so schön war, haben wir eine weitere Nacht bei Sonnenschein und Vogelgezwitscher in unserem Zelt verbracht. :-)

Blick auf Brønnøysund
Der Eingang zum Loch im Torghatten
Blick vom Eingang zurück
Blick durchs Loch mit Menschen im Größenvergleich
Beim Durchqueren des Loches
Blick vom Ausgang auf die andere Seite
Auf einer der vielen Fähren
Polar Camp
Heute ging es dann die restliche Strecke bis nach Bodø. Unterwegs kamen wir am zweitgrößten Gletscher Norwegens vorbei - dem Svartisen. Als letztes Highlight gab's dann noch in Saltstraumen den angeblich stärksten Gezeitenstrom der Welt vorbei. Dort tummelten sich tausenden Möwen und es sah aus, als würden sie den Strom als Achterbahn benutzen. :-)

Sonne, blauer Himmel, 20°C und ein Gletscher :-)
Wie gut, dass unsere Kamera Panoramas kann... ;-)
Möwen-Achterbahn
Die Posts scheinen mit jedem Mal länger zu werden... Wir hoffen, ihr verzeiht uns das, und versuchen, uns in Zukunft kürzer zu fassen. ;-)